20.5.2020

Die Wettkampfgeschichte von Frau Kohoutová ist am Anfang steht

Die Wettkampfgeschichte von Frau Kohoutová ist etwas ungewöhnlich, da sie ganz am Anfang steht. Die sympathische Iveta ist erst noch in der Vorbereitungsphase.

Ich bin 56 Jahre alt, habe 4 Kinder und unsere ganze Familie treibt Sport. Mit meinem Mann nur noch zur Erholung. Im Winter vor allem Skilanglauf, im Sommer Radfahren und Wandern. Wir lieben die Berge, die Touren und Ausflügen plane ich meist allein.

In diesem Jahr hatte sich meine zwanzigjährige Tochter von sich aus zur Jizerská 50 angemeldet. Ich stand dem skeptisch gegenüber. Nicht, dass ich es ihr nicht zugetraut hätte, aber für mich ist das zu sehr eine Massenveranstaltung, die ich stets gemieden habe. Ich sagte mir, dass ich da wohl nicht einmal zuschauen werde, aber schließlich habe ich es mir anders überlegt. 

Wir waren früh mit unserer Tochter am Start und wollten gleich wieder los. Wir wollten ihr nur helfen, den gelben Beutel zu halten uns so weiter. Dann haben wir aber mit Interesse das gesamte Starterfeld erblickt.

Am Abend sind wir wieder hingefahren, um sie abzuholen, und die Atmosphäre hat mich völlig unerwartet angezogen, buchstäblich aufgesaugt. Auf einmal habe ich es schrecklich bedauert, dass ich nicht wenigstens als Freiwilliger irgendwo an der Strecke oder anderswo stehe. Ich hätte es dort ganze Tage lang ausgehalten! Und als meine Tochter am Nachmittag ankam, haben wir beide geheult! Sie vor Glück und ich vor Rührung. Sie hatte alles gegeben! Und zudem begriff ich langsam, dass ich noch etwas mehr an mir arbeiten muss, dass ich doch noch gar nicht so alt bin. Ich beschloss, dass ich mehr trainieren muss, als ich so viele Menschen ins Ziel kommen sah, die älter waren als ich. Und ich begriff langsam, dass mich dieser Massencharakter überhaupt nicht stören würde, dass dies ein sehr schönes Rennen ist. Ein Rennen, dass eine Seele hat und die Tschechen wie die Eishockeyspieler verbindet. Die Organisation perfekt, all die Freiwilligen an der Strecke, der Sprecher und überhaupt. Ich war absolut ergriffen! Ich bin sehr stolz auf meine Tochter und dankbar dafür, dass ich zumindest als Zuschauer teilnehmen konnte. 

Ich begann, zu Hause zu trainieren, an den Wochenenden treiben wir Sport, damit ich meine überschüssigen Kilos loswerde. Ich sage mir: was, wenn ich mich auch mal zur Jizerská 50 anmelden würde. Die Atmosphäre der gesamten Veranstaltung hat in mir die schon längst begrabene Sehnsucht wiedererweckt, mir mehr zu beweisen, und dafür gebührt Ihnen allen ein großes DANKESCHÖN!
Am Wochenende brechen wir nun mit noch mehr Lust als je zuvor zum Skilanglauf auf. Danke, danke, danke Ihnen! Also bis nächstes Jahr.