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Jizerská 50 - SkiTour

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10.10.2019

Die Geschichte von Heidi Suchánková: Vier goldene Medaillen und Vaters gebrochene Skier

Heidi Suchánková wurde im Jahre 1959 geboren. Schon als Kind begleitete sie ihre Eltern an den Start des Langlauf-Marathonlaufs Jizerská 50. Im Jahr 1982 nahm sie zum ersten Mal selbst teil und holte sich gleich ihren ersten Sieg. In den kommenden Jahren kamen zu diesem ersten Sieg noch drei weitere Triumphe in verschiedenen Disziplinen hinzu. Und auch heute noch nimmt se regelmäßig am Jizerská-50-Wettlauf teil.

Die vierfache Siegerin des Langlauf-Wettbewerbs Jizerská 50 Heidi Hanischová, nach der Hochzeit Suchánková, zählt zu den Legenden dieses Wettlaufs. Und das hat sie nicht nur ihrem Aussehen zu verdanken, denn die schlanke Brünette mit großen Augen und langen Zöpfen gehörte zu den attraktivsten Teilnehmerinnen des damals besten Teams „Roter Stern Jablonec“ - die Strecke kannte sie aus dem Effeff, da sie diese unzählige Male absolviert hatte.

 

„Schon als Kind begleitete ich meine Eltern an den Start“, erinnert sie sich. „Mein Vater Ernst Hanisch nahm als vielseitiger Sportler, Athlet, Skifahrer und Bergsteiger seit den ersten Jahrgängen am Wettlauf Jizerská 50 teil, er war mindestens dreißig Mal dabei. Meine Mutter stand ebenfalls mehrmals am Start des Jizerská 50 und auch mein Bruder war regelmäßig unter den Langläufern.

 

 

 

Heute noch denkt Heidi Suchánková an den fünfzehnten Jahrgang zurück, als im Jahr 1982 - wie so oft - nur einen Tag vor dem Start ein plötzlicher Wettumschwung kam. Die ideale Schneedecke verwandelte sich einen Tag vor dem Wettlauf in Matsch bei 4 °C, wie sich der Journalist aus Liberec Jiří Langer in seinem Buch Jizerská 50 zurück erinnert, der bis zum Morgen bei herrschenden Minus drei Grad Celsius wieder zufror, was dazu führte, dass die Strecke für den Männer-Wettbewerb um den viel zu gefährlichen Abschnitt vor der Anhöhe Olivetská hora gekürzt werden musste und nur 48,5 km betrug.

 

„Der Start war auf der Wiese Hrabětická louka“, erinnert sich Heidi, „und dann verengte sich die Strecke kurz nach dem Start im Abschnitt der Abfahrt von der Anhöhe Královka. Dort gab es ein unglaubliches Gedränge, da sich die Tausenden von Menschen, die über die ganze Wiese verteilt waren,

auf einigen wenigen Metern in eine schmale Abfahrt zwängen mussten. Auch deshalb haben viele den Abschnitt auf der Wiese gesprintet, denn jeder wollte in der Abfahrt die bestmögliche Position haben. Die Strecke war damals nicht so perfekt präpariert wie heute - wir mussten auch über Steine fahren, ein Bein oben und das andere unten. Damals stand ich zusammen mit meinen Kolleginnen Hanka Bičíková und Zdena Janovská am Start, die Rang zwei und drei erkämpften. Auf der Wiese Královská louka hatten wir schon einen Vorsprung und haben dann die Abfahrt trotz vereistem Schnee problemlos gemeistert.

 

Viel schlechter erging es jedoch meinem Vater, der sich beide Skier bracht und von den anderen Teilnehmern überrollt wurde. Mit enormen Problemen schaffte er es an den Waldrand außerhalb der Strecke zu kommen. Ihm blieb nichts anderes übrig, als die gebrochenen Skier in die Hand zu nehmen und traurig zu Fuß in das Stadion Bedřichov zurück zu gehen. Weder vorher, noch nachher hat er ein weiteres Rennen abgebrochen.

 

Damals kam ich als erste ins Stadion und sah ihn dort an der Startlinie stehen. Ich konnte es mir in dem Augenblick nicht erklären, warum er dort steht - er hätte ja auf der Strecke sein und ich hätte ja eigentlich im Ziel auf ihn warten sollen!

 

Ich werde niemals sein zufriedenes Lächeln vergessen, als ich als Erste die Ziellinie passierte. Er hat ganz auf sein Pech und das Aufgeben beim Wettlauf vergessen, und wir konnten uns zusammen über meinen Sieg freuen. Mein Ehemann, der damals im Servicecenter des Skiherstellers Artis in Janov pod Nisou arbeitete, reparierte meinem Vater die kaputten Skier, die ihm noch viele Winter lang verlässlich gedient haben.“

 

Und Heidi Hanischové Suchánkové konnte sich in den kommenden Wintersaisonen auf ihre körperliche Kondition verlassen. Nach ihrem Eröffnungssieg in 1982 in der Zeit von 1:11:26 Stunden war sie für unterschiedliche Mannschaften und auf unterschiedlich langen Strecken noch insgesamt dreimal siegreich: in den Jahren 1987, 1991 und 1996. Wobei sie auch in der Zwischenzeit mit Silber- oder Bronzemedaillen am Podest stand.

 

Noch im Jahr 2001, also im Alter von zweiundvierzig Jahren, wurde sie Zweite. Ein großes Drama erlebte sie hingegen beim sechzehnten Jahrgang, im Jahr 1983. Damals konnte sie zusammen mit ihrer Teamkollegin Gabriela Svobodová kurz nach dem Start

die anderen Teilnehmerinnen weit hinter sich lassen, und wie in seinem Buch Jiří Langer anführt, „hatten sie in der Steigung auf die Anhöhe Královka am Kilometer zwei bereits mehr als eine halbe Minute Vorsprung.

 

Gerecht, fast schon in Radrennfahrer-Manier, wechselten sie sich in der Führung ab, um dann drei Kilometer vor dem Ziel mit Skiern in der Hand den 150 m langen Abschnitt ohne Schnee zu überwinden.“ Das Finish war mehr als spannend - Heidi blieb nur um knapp sieben Sekunden hinter Gabriela zurück!

 

 

 

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