ČEZ JIZERSKÁ 50
9. 2. 2025
Es sind 1092 Startnummern übrig.
24.9.2019
Bis zur Tragödie am Nevado Huascarán sind es noch vier Monate. Man schreibt das Jahr 1970 und im Isergebirge werden kurz vor dem dritten Jahrgang die letzten Details besprochen. Der Langlauf-Wettbewerb steht erneut unter der Leitung von Karel Trousílek und der Streckenbeauftragte ist, genauso wie in den beiden Vorjahren, Gustav Ginzel. Ein charismatischer Weltenbummler, der mit seinem Kater Erich in der bekannten Holzbaude namens Hnojový dům in der Siedlung Jizerka lebt. Ein Exzentriker mit großem Herz, der in seinem Haus mehr oder weniger jeden übernachten lässt, der ihn darum bittet.
Diesmal muss er die Loipe jedoch nicht mit den eigenen Abfahrtsskiern austreten; diesen Knochenjob hatte er nur beim allerersten Jahrgang zu erledigen. Das Isergebirge bekam kurz vor dem Start eine zwanzig Zentimeter hohe Schneedecke und die winterliche Idylle wurde von Frost bei rund minus acht Grad Celsius abgerundet, der die Loipe schön festfrieren ließ. In der sich einstellenden Renneuphorie, und später wahrscheinlich auch im herrschenden Chaos, wurden die Frauen etwas vergessen. Wobei etwas vergessen fast schon untertrieben ist, sie schienen sich bei diesem Traumwetter in Luft aufgelöst zu haben…
Kurz gesagt, in keiner Siegerliste waren Frauen zu finden. Obwohl es unter den 245 Teilnehmern gleich mehrere Langläuferinnen gab, scheinen diese in keinen Dokumenten auf.
In der Ergebnisliste waren nur Männernamen – und das war´s! Der berühmte unter ihnen, Tomáš Sýkora, konnten einen Rang vom Vorjahr wettmachen und wurde zu neuem Streckenrekord-Halter. Die tapferen Langläuferinnen mussten auf ihr Recht ganze einunddreißig Jahre warten!
Erst der Amateurfilm des Bergsteigers Karel Trosta aus Oldřichov v Hájích hat die Veranstalter von ihrem unglaublichen Irrtum überzeugt. Seine etwas wackeligen Filmaufnahmen auf einer 8-mm-Kamera lieferten den Beweis, dass mit der Startnummer 162 die Ziellinie passiert wurde von der Frau…
Tja, von wem eigentlich?
Die Suche nach den Namen der schnellsten Frauen erinnerte an Detektivarbeit von Sherlock Holmes, brachte jedoch schließlich die gewünschte Auflösung. Gewinnerin war Ivana Červenková, nach der Hochzeit Vojtěchová! Erst im Sommer 2001 wurde sie anhand der Filmaufnahmen von ihrer Kollegin Eva Novotná aus dem Skiverein TJ Ještěd Liberec mit endgültiger Sicherheit identifiziert. Die wieder entdeckte Ivana Vojtěchová soll die Veranstalter mehrmals vergeblich darauf hingewiesen haben, dass die Ergebnisliste unvollständig sei. Erst nach drei Jahrzehnten wandte sich das Blatt zum Besseren.
Auch ein Archivfoto hat zur Aufklärung beigetragen: „Auf dem Foto ist ganz klar zu sehen, dass hinter mit Věra Preislerová, nach der Hochzeit Týfová, und auf Platz drei meine Schwester Běla Podrábská kamen“, sagt erleichtert die verschwiegene Siegerin.
Einen Monat später wurde auch die verschwundene Ergebnisliste der Frauenkategorie gefunden. Die Tageszeitung Liberecký deník rief zu dieser Aktion auf, und das wertvolle Dokumente wurde schließlich von Věra Preislerová gefunden, der Langläuferin mit Podestplatz…
Ja, auch beim Langlauf-Wettbewerb Jizerská padesátka gilt manchmal die französische Redewendung Cherchez la femme…
Da steckt eine Frau dahinter!
Die Geschichte stammt aus dem Buch „Jizerská 50: Závod plný příběhů“ (frei „Jizerská 50: Ein Rennen voller Geschichten“), die es bei Albatros Media zu kaufen gibt.
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