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Jizerská 50 - SkiTour

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22.3.2019

LEBENSGESCHICHTE VON JOSEF RAKONCAJ: PREMIERE AUF SKI AUS HOLZ

Josef Rakoncaj wurde im Jahre 1951 geboren. Er ist einer der erfolgreichsten tschechischen Bergsteiger, der das brutale Biwak im Jahre 1983 in Höhe von 8550 Metern an dem zweitgrößten Berg der Welt K2 überlebte. Beim Rennen Jizerská 50 (Isergebirgslauf) startete er zum ersten Mal mit 17 Jahren. Sein bestes Ergebnis war die Zeit 3:01:21 im Jahre 1989.

„Am schlimmsten habe ich mich beim Laufen meistens am Berg in Richtung Smědava gefühlt, wo sich die Strecke schon langsam zurück dreht. Auf diesen steilen Hang habe ich meistens schon in einem solchen Delirium gekriecht...“

Mit einem nostalgischen Ansatz im Gesicht erinnert sich Josef Rakoncaj, einer der besten tschechischen Bergsteiger in der Geschichte, ganz genau an sein erstes Rennen Jizeská padesátka (Isergebirgslauf) im Jahre 1969; bei seinem erst zweiten Jahrgang, mit 17 Jahren, kam er in der Kategorie der Bergsteiger auf dem 21. Platz ins Ziel. Auf hölzernen „Favorit-Ski“, die man zuerst  mit Skar ganz schmieren musste, damit die Laufflächen kein Wasser aufsaugen...

Unter den Langläufern sieht er sich selbst eher als ein Durchschnitt, wahrscheinlich deswegen, dass er den dünnen Brettern nie euphorisch verfallen ist. Den Skilanglauf in der Spur sah  er eher als einen Bestandteil der Vorbereitung für das Klettern an Felsen und beschneiten Eiswänden.

„Ich habe insgesamt etwa achtmal gestartet, und wenn ich zurückblicke, stelle ich mir zum Beispiel vor, wie die Straßen von Jablonec und Liberec nach oben Richtung Bedřichov sonntags morgen ganz verstopft waren,“ erinnert er sich.

„Und so haben wir lieber bei Freunden irgendwo nah dem Start übernachtet, um das Rennen überhaupt zu schaffen. Bei den ersten Jahrgängen hat man noch ziemlich viel gelöst, ob dieses Rennen nur Bergsteiger allein laufen sollten. Zum Schluss hat aber auch unsere Kategorie im Jahre 1976 geendet.“ 

Obwohl  sich Rakoncaj nie reale Chancen auf Siegerstufen machte, bedrückte ihn vor jedem Starten eine seltsame Unruhe. „Ich war wirklich ziemlich ein Nervenbündel,“ gibt er zu. „Man musste doch gleich nach dem Start ziemlich schnell fahren, Menschen haben nämlich so eine Massenpsychose entwickelt und dazu noch, oben auf der Wiese von Hrabětice rasselte es also richtig...“

Die Motivation suchte er damals ein bisschen bei verschiedenen Wetten mit seinen Bergsteigerfreunden...

„Wir haben hauptsächlich mit Mirek Šmíd oder zum Beispiel mit  Honza Krch, also mit Jungs aus der Bergsteigermannschaft zum Beispiel um einen Schampus oder ähnliche Dummheiten gewettet,“ unterhält sich der fünfundsechzige Kerl, der als erster Mann der Welt zweimal am Berggipfel des befürchteten Achttausenders K2 stand.

„Am schlimmsten habe ich mich beim Rennen meistens am Berg Richtung Smědava gefühlt, wo sich die Rennstrecke langsam zurück dreht. Auf den steilen Hang bin ich meistens bereits in einem solchen Delirium gekriecht... Dazu noch, damals ist man zu Pytlácké kameny  gelaufen, also dann hat dieser 50 km-Lauf gute 65 Kilometer gemessen...“

Gerade bei Smědava half ihm damals ein Freund mit der Herrichtung der Lauffläche und so hat er Rakoncajs Qual beendet.

„Der Schnee hat begonnen anzufrieren und ich konnte überhaupt nicht laufen. Ein Kamerad hat gerade bei Smědava an der Bahn gestanden, als er mich gesehen hat, wie ich mich quäle, hat auf mich gerufen, dass ich anhalten soll. Ich habe meine Ski abgeschnallt, er hat irgendwelche Wachse rausgezogen, wir haben geschmiert und dann war alles bis zur Zielgerade ok.“

Anfang 80er Jahre hörte Rakoncaj jedoch auf, die Startnummer in Bedřichov zu tragen. Er begann nämlich, in hohen Bergen schon wirklich großartige Sachen zu besteigen und Langlauf-Rennen blieb ein bisschen aus dem Spiel.

„Fast alle drei Wochen sind wir Richtung Hohe Tatra zum Trainingslager gefahren, also es ist auf einmal keine Zeit für den Skilanglauf geblieben,“ erklärt er. An das Comeback in die Rennspur denkt er aber nicht mehr. „Ich würde doch den 50 km-Skilanglauf nicht mehr schaffen,“ fängt er zu lachen. „Für diese Strecke müssen Sie doch in der Spur etwas trainiert haben... Obwohl es stimmt, dass ich in den Jahren , als man auf den Schnee sehnlich gewartet hat,  ruhig auch zum Beispiel mit nur 50 gefahrenen Kilometern gestartet habe. Jetzt laufe ich aber lieber in der Spur irgendwo bei Turnov. Es ist nur ein Stück von unserem Haus entfernt und so laufe ich, wenn es schön ist, los.“

 

Die Geschichte ist aus dem Buch „Jizerská 50: Závod plný příběhů“ (Isergebirgslauf: Rennen mit Geschichten), das Sie in der Buchhandlung Albatros Media kaufen können.

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